Description
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MC Rene – Deutschrap’s Libero!
Der Libero hatte im Fußball eine besondere Rolle. Ohne direkten Gegenspieler gestaltete der Defensivspieler das Spiel aus der Tiefe des Raumes und verfügte sowohl über strategisches Denken, Kreativität als auch über Widerstandsfähigkeit und größere Freiheiten als jede andere Position. Im modernen Fußball ist diese Position weitestgehend verschwunden, im Deutsch Rap feiert der Libero gerade ein Comeback: MC Rene alias Deutschraps Libero ist zurück und stärker als je zuvor.
„Ich wollte immer Rapper sein, packte meine Schmerzen in die Texte rein um mich von ihnen zu befreien.“
Auf „Irgendwas stimmt“ macht MC Rene das, was er am besten kann: Das eigene Schaffen konsequent weiterentwickeln. Das Album perfektioniert den Reen-Markenkerns. Massig höchst kreative Lines, ein Rene-typischer spielerischer Umgang mit Flows zwischen entspannt und vertrackt. Die Entdeckung der tieferen Bereiche der eigenen Stimme, pointierte Gesellschaftskritik, intelligentem Battle-Rap und ein paar Features: Die P, Classic der Dicke, Der Buttler, Flo Mega, Bico, Terra Pete. Es ist ein qualitativ enorm dichtes Album mit stolzen 19 Tracks, auf dem Rene alle Schikanen seines Könnens ausfährt.
„Ihr seid alles Geldwäsche-Rapper, nur mit Fremdreferenzen einer Wegwerfgesellschaft.“
In turbulenten Zeiten und einer Gesellschaft, in der sich soziale, ökologische und politische Konflikte zuspitzen, braucht es ein Fieberthermometer in Form von Kunst und Kultur. Auf „Irgendwas stimmt“ geht MC Rene noch einen Schritt weiter und rollt ein ganzes Arsenal aus: Er hält den Spiegel vor und legt den Finger in die Wunden einer Gesellschaft, in der Rap mittlerweile künstlerisch, gesellschaftlich und musikhistorisch eine große Rolle spielt. Entsprechend bezieht Rene diese Bedeutung der einstigen Subkultur HipHop auf „Irgendwas stimmt“ mit ein und unterwirft die Kultur, in der er aufgewachsen ist einer kritischen Betrachtung. Statt angestrengtem Zeigefinger-Rap baut Rene auf eine der ureigensten Kulturtechniken im Rap: Battle-Rap ohne kleinkarierten Beef vom Zaun zu brechen. Pointiert genug um zu treffen, allgemeingültig genug um zeitlos zu sein und vor allem explizit genug, um verstanden zu werden.
„Schon seltsam, schau ich mir diese Welt an. Seltsam, lebe jetzt das Leben meiner Eltern.“
Rene’s 30-jährige Erfahrung am Mic tropft aus jeder Pore dieser LP. Und trotzdem: Don’t call it Grown Up-Rap. Dafür ist hier viel zu viel kindlicher Spaß an kreativer Arbeit zu hören. Rene schöpft aus den Vollen und bleibt dabei ganz bei sich. „Irgendwas stimmt!“ ist Realtalk ohne Dogmatismus. „Irgendwas stimmt“ ist Selbstreferenz ohne Nabelschau. Und vor allem ist es verdammt dope.
Zitat & Shoutout Figub
„Irgendwas stimmt“ hat ein absolut schlüssiges Beat-Konzept, das in der mittlerweile zweiten Zusammenarbeit zwischen Rene und Boom Bap – Tausendsassa Figub Brazlevič erschaffen und erdacht wurde. Überhaupt ist „Irgendwas stimmt“ ein Album, das dem Teamgedanken folgt: Beatmaker aus dem Krekpek-Universum und darüber hinaus wie Koe The Flavekid, Jay Spaten, Radsch, The Intern oder Jules Hierro sind beteiligt. DJ Rookie und DJ Cutrock haben ihre Finger im Spiel, während Duuq und Siegfried Jackson am Bass glänzen. Auf „Libéro“ zeichnet sich Aylin für die Backing Vocals verantwortlich, bei Anomalie und 1993 sitzt derkavalier am Piano.
Die Stimmung variiert dabei zwischen melancholisch, deep, luftig, dunkel und spielerisch. Dazu einige Zitate und Samples von Literaturkritikern, Philosophen und anderen Denkern. Fertig ist ein vollendetes Album, Virtuos genug um sich nicht zu wiederholen und trotzdem so genial, dass es sitzt wie eine Eins.